Juli 2015 - 5 Biker der Radelgruppe machen sich auf zu einer 4-tägigen Rennsteig-/Thüringenrunde.
Donnerstag: Anreise mit dem Auto zu unserem Startort Kahla.
Wir sind spät dran. Also noch aus dem Auto heraus in einem Resturant angerufen und gebeten, die Küche offen zu halten. Angekommen noch schnell die Räder auf dem Heckträger absperren und ab zum Essen. Oh Schreck!!! Ca. eine Stunde später wollen wir die Räder abladen - man hat ein Schloss geknackt und das aussenstehende Rad geklaut. Bis die Polizei kommt, vergeht eine Stunde, bis alles aufgenommen ist, eine weitere, und bis ein Reseverad reisefertig ist und wir ins Bett kommen ist es 2 Uhr in der Nacht. Super Einstieg!
Freitag: Eisenach - Oberhof, 65km 1500Hm
6 Uhr aufstehen, frühstücken und ab zum Zug. Zweimal umsteigen ist angesagt. 10 Uhr Ankunf in Eisenach. Hier darf natürlich ein Besuch der Wartburg nicht fehlen. Besichtigung in zwei Gruppen - man sorgt sich um die Bikes - warum?
Die Zeit verrinnt und mein Zeitplan gerät gleich zu Beginn aus den Fugen, aber ja nichts anmerken lassen, der Tag ist ja lang. Nach ca. 5km haben wir dann den Rennsteig erreicht. Kurz vor 12 erreichen wir einen Gasthof. Nach der kurzen Nacht und dem frühen Frühstück knurrt jedem der Magen. Die Pause gestaltet sich länger als gedacht.
O-Ton Werner: schon 13 Uhr und erst 15km gefahren. Wie sollen wir denn da die Strecke schaffen.
Nur keine Panik, ich kenne ja die Strecke, und der Zeitplan kommt weiter aus den Fugen. Auf schönen Forstpisten geht es weiter. Gegen 15 Uhr erreichen wir den Fuß des "großen Inselsbergs". Auffahrt auf den Berg und Pause im Touristennepp? Würde uns eine Stunde kosten. Wir verzichten und entscheiden uns zur Weiterfahrt zur Ebertswiese. Dort kenne ich einen schöngelegenen Biergarten. Kurz vor 4 Ankunft im Biergarten. Diese Pause haben wir uns verdient. Mein Zeitplan? Der Tag ist ja lang! Als wir gehen wollen, spricht mich ein Biker vom Nachbartisch an: Wir kennen uns doch, vor 2 Jahren! Die Welt ist doch klein. Als ich diese Tour schon mal gefahren habe, bin ich diesem Biker auf der Strecke begegnet und wir sind dann zusammen auf den Inselsberg und weiter bis hierhin gefahren.
Aber jetzt: Angriff auf die letzten 20km. Schöne Forstpisten auf dem Kamm des Thüringer Waldes. 18:30h, Ziel Oberhof erreicht, war doch nicht so schlimm mit den "Zeitverschiebungen". Duschen und ab an die Theke.
Samstag: Oberhof - Steinbach am Wald, 85 km 1200 Hm
Hoffentlich bleiben die Wanderer zu Hause. Wir fahren durch die Kernzone des Rennsteigs. Diese ist auch bei Wanderen sehr beliebt und ich möchte die Wanderroute fahren und nicht die ausgeschilderte Radroute.
Forstpisten wechseln sich ab mit längeren Trialpassagen. Jetzt weis jeder warum wir Moutainbikes fahren. Spass pur. Aber wo sind die Wanderer? Ist doch Wochenende. Am Rennsteigbahnhof gibt es sie dann doch. Sind wohl alle auf dem Weg zu einer Ausstellung alter Militärfahrzeige. Kult im Osten. Aber das wars dann bis auf wenige Ausnahmen für den Rest des Tages.
In Alzunah gibt es den ersten Tankstop, in der Trinitus Baude kurz vor Masserberg dann eine Mittagspause. Bis hierhin fast nur Trialpassagen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Wirt entscheiden wir uns für einen abenteuerlichen Weg nach Masserberg. Die Alternative wäre die Straße gewesen. So lerne ich auch neue Strecken kennen. Ist mit Mountainbikes eine echte Alternative.
Ab Masserberg dann über den Rennsteig Radwanderweg vorbei an der Werraquelle.
Hier darf der Fotostopp natürlich nicht fehlen. Nicht mehr lange, und die Strecke wechselt wieder mit Trialpassagen. Kurz vor 17 Uhr erreichen wir den Bergasthof Brand. Unsere Tanks sind leer, also Zwischenstopp. Um 17:40 Uhr geht es weiter auf die letzten 15 km. Um 18:30 Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Es wird ein langer Abend.
Sonntag: Steinbach am Wald - Kahla, 81 km 1000 Hm
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir hurz vor 9 Uhr zu unserem ersten Etappenziel "Schieferpark Lehesten". Hier habe ich eine längere Besichtigungspause eingeplant.
Kaum angekommen meint Werner: "Wir gehen jetzt fotografieren und DU holst deinen Rucksack". Verflucht! Keiner hat bis hierhin gemerkt, das ich meinen Rucksack im Hotel liegengelassen habe. Also 15 Extrakilometer für mich. Dann gibt es für mich halt keine Fotosession.
Kurz nach Lehesten an einer Motocrossstrecke Zwischenstop und unseren motorisierten Kollegen zuschauen. Nach einem letzten Anstieg kommt die Abfahrt ins Loquitztal. Abbiegen auf einen Waldweg und steil bergab auf einem halb zugewachsenen Weg. An der ersten Flachstelle warten auf den Rest der Mannschaft. Sie kommen nicht. Ist was passiert?. Wir fahren zurück und sehen gleich unsere Kollegen entgegenkommen. Was war? Heinz mag keine querliegenden Äste; sie gehen ihm nie aus dem Weg; Abgang! Aber nichts weiter passiert, ab ins Tal.
In Probstzella Mittagspause in einem "Idylischem" Hinterhof. Wiff wollte hier unbedingt eine s/w Umwandlung des Bildes. Erst wusste man nicht, was es noch zu essen geben würde; wie wir dann mit Abreise gedroht haben, ging dann doch alles ganz schnell. Wir sind dann etwas länger sitzengeblieben.
Ab hier lockeres Radeln über den Loquitzradweg bis zur Saale. Nachdem wir am heutigen Tag bis hierhin kaum Anstiege hatten, hatte ich mir für den Nachmittag noch einen Weg "über den Berg" ausgedacht. War alles nicht so schlimm, wurde auch mit einer schönen Abfahrt belohnt. An der Saale wieder angekommen, gab es einen letzten Absacker in nächsten Gasthaus und dann die letzten Kilometer bis zu unserm Tagesziel.
Montag: Leuchtenburg und Jagdanlage Rieseneck, 30km 600Hm
Für den Abreisetag haben wir uns für Kurzstrecke und Historisches entschieden. Zuerst Auffahrt zur Leuchtenburg die "Perle des Saaletals" genannt. Ein kurzer Rundgang und weiter zum Aussichtspunkt "Dohlenstein". Ab hier einen steilen Wanderpfad hinunter zur Saale; etwas für unsere Trialfahrer.
Und jetzt gab es sie endlich: eine Thüringer Bratwurst von Grill. Drei Tage haben die Jungs warten müssen bis es diese Thüringer Spezialität zu essen gab. Nach der Stärkung eine letzte Auffahrt zur historischen Jagdanlage Rieseneck. Nach einer ausgiebigen Besichtigung Rückfahrt zu unserem Quartier.
Verstauen unserer Räder im Auto und ab nach Hause. Und da kannte ich zur Freude aller noch einen "Thüringer Bratwurststand".